Historie

Die Tribüne e.V. gilt als das älteste Amateurtheater in Hannover und wurde 1965 im damals neu erbauten Freizeitheim Vahrenwald in Hannover als namenlose Laienspielgruppe Vahrenwald von Hans-Hermann Joest, Regisseur und Schauspieler an der Landesbühne Hannover sowie seinerzeit Leiter des Theaters am Aegi, gegründet. Er blieb der Gruppe viele Jahre als Regisseur verbunden.

1976 folgte ihm Ellen Tegtmeyer, die als professionelle Schauspielerin ihre Erfahrungen mit einbrachte und der Theatergruppe den Namen Die Junge Tribüne gab. Unter ihrer Regie steigerte sich die Anzahl der Vorstellungen auf 30 pro Inszenierung. Dritter im Bunde war schließlich, wenn auch nur für kurze Zeit, Peter Henze, dem Hannover heute die “theaterwerkstatt” im Raschplatz-Pavillon mit zu verdanken hat.

Ab 1972 bis 1989 arbeitete Die Junge Tribüne mit Regisseuren aus der eigenen Mitte: Helma Stolte, Hans-Jürgen Steghan, Klaus Fischer, Walter Ostrowitzki, Karl-Heinz Höhn und Hans-Hartmut Fricke. Zum Repertoire gehörten Boulevardkomödien, Kriminalstücke, Lustspiele, klassisches Drama, Psychothriller und Einakter, von leichter Unterhaltung bis zum absurden Theater; und jedes Jahr ein Weihnachtsmärchen. In dieser Zeit machte sich das Theater auch außerhalb von Hannover einen Namen durch Gastspiele in Langenhagen, Neustadt am Rbgb., Walsrode und sogar Hamburg.

Hans-Hartmut Fricke, ambitionierter Amateurschauspieler, hat in diesen Jahren mit viel Engagement eine Theaterstatistik der Tribüne geführt: 21 Inszenierungen für Erwachsene und 17 Weihnachtsmärchen mit je 20-30 Vorstellungen spielt die Tribüne im Freizeitheim Vahrenwald zwischen 1965 und 1989. Dann schloß das Haus wegen Asbestsanierung.

1990 fand die Theatergruppe eine Ersatzbühne in der Helmkestraße in Hannover. Dort spielte man unter der Regie von Erika-Maria Lehmann zum 25-jährigen Jubiläum das Stück “Der Engel mit dem Blumentopf”.

Nach der Übernahme der künstlerischen Leitung durch Erika-Maria Lehmann im Jahr 1992 spezialisierte sich Die Tribüne e. V., wie sie sich seitdem nennt, auf Krimis. Wobei der Begriff Krimi nicht so ganz eng ausgelegt wird, Hauptsache Mord und Totschlag ist in irgendeiner Weise der Hintergrund. In dieser Zeit wurde die Werkstatt-Galerie-Calenberg zu ihrem Stammhaus, was nicht ausschloss, dass hin und wieder auch auf anderen Bühnen gespielt wurde.

Größter Kraftakt für die Amateurtheatergruppe war 1998 das Unternehmen “Sommertheater im Rathaus”. Im Innenhof des hannoverschen Rathauses lief auf einer Open-Air-Bühne sehr erfolgreich das nach dem Buch von Bram Stocker durch Erika-Maria Lehmann für die Bühne dramatisierte Stück “Dracula”.

Auch “Die 12 Geschworenen” hat es auf andere Bühnen gezogen, wobei ein Gastspiel im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Hannover an Authentizität kaum zu überbieten war.

Nach 20 Jahren engagierter und erfolgreicher Theaterarbeit hat Erika-Maria Lehmann 2011 die künstlerische Gesamtleitung an Renate Rochell übergeben. Als Ehrenmitglied und Schauspielerin ist sie “ihrem” Theater aber weiterhin verbunden.

Ganz im Sinne ihrer Vorgängerin hat sich Renate Rochell bei ihrer Stückauswahl weiterhin dem Krimitheater verschrieben. Nach wie vor war die “WGC” Magnet und Adresse für Hannovers Krimifans. Erfolgreiche Klassiker wie “Die Mausefalle” oder “Tod auf dem Nil” konnten mit einer jeweiligen Doppelbesetzung um die 50mal gespielt werden!

Kontrastprogramm bot die Tribüne ihrem Publikum mit dem Psychothriller “Der Seelenbrecher” des Bestsellerautors Sebastian Fitzek, der, rekordverdächtig, sogar 56mal gespielt wurde! Dieses Stück löste bei so manchen jüngeren Zuschauern große Lust aus, sich bei der Tribüne zu bewerben. Seitdem hat sich das Ensemble nicht nur vergrößert, sondern auch zunehmend verjüngt! Dies erleichterte nicht nur die Suche nach neuen Stücken sondern auch die damit verbundenen Besetzungsfragen.

“Die acht Frauen”, eine smarte Kriminalkomödie und Generationenstück von Robert Thomas, das ebenfalls 56mal über die Bühne ging, konnte so optimal besetzt werden. Die Mitspielerinnen waren zwischen 17 und 81 Jahre alt.

2018 wurde ein räumlicher Wechsel der Bühne vollzogen.

Mit der Planung eines weiteren, technisch aufwendigeren Fitzek-Stückes, dem “Passagier 23”, hat sich die Tribüne von ihrem langjährigen Stammhaus verabschiedet und eine neue Heimat in der “hinterbuehne” in Hannover gefunden. Kollegiale Verbundenheit und künstlerischer Austausch bestanden seit vielen Jahren und begünstigte den Ortswechsel. Hier konnte der aktuelle Psychothriller -wiederum in doppelter Besetzung!- inzwischen 40mal über die Bühne gehen. Ein kleiner “Ritterschlag” der Tribüne war das vorweihnachtliche Treffen im November 2019 mit dem Autor Sebastian Fitzek.

Die Tribüne, ob jung – ob alt, zeichnet eine ungeheure Leidenschaft zum Theaterspielen aus! Die jüngeren Mitspieler lernen von den älteren, oftmals aber auch die “alten Hasen” vom frischen Wind der jungen “Neulinge”. So ist die Tribüne mit ihren 55 Jahren eine sich stets erneuernde, künstlerische Familie, die auch weiterhin Lust auf Premierenfieber hat!

Die aktuelle Anzahl unserer Mitglieder läßt sich beziffern mit 40 aktiven Mitspielern und weiteren 48 passiven Unterstützern.

Hier geht es zur Übersicht der gespielten Stücke seit Gründung des Theaters